DID - dynamische Identitäten und Informationsdesign Kontakt aufnehmenflo gläser portfolio english version

Das Projekt »DID« wurde im Rahmen einer Diplomarbeit an der Fachhochschule Salzburg im Studiengang MultiMediaArt umgesetzt.
Neben einer theoretischen Arbeit über Information, informative Wahrnehmung und Informationsdesign, wurde als praktische Arbeit eine (fiktive) visuelle Identität für die österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) umgesetzt. Diese ist permanent veränderlich, indem das Identifikationselement vom aktuellen Wetter beeinflusst wird.


Hintergrundfarbe an Temperatur anpassen:

ZAMG Ideogramm

Die Grundlage der gesamten visuellen Identität ist ein dynamisches Ideogramm, das sich anhand der aktuellen Wetterdaten verändert. Die Grundform wird dabei skaliert, dupliziert, eingefärbt, verschoben und rotiert. Das hier dargestellte Identifikationselement verändert sich permanent und bekommt stündlich neuen Daten-Input. Die Verbindung zwischen Formen und Daten stellte dabei den Kern der Gestaltung dar. Mit dem Generator können die Daten vom Benutzer beeinflusst werden.
Die Verbindungen:

Entwicklungsschritt 1 - WassermolekülEntwicklungsschritt 2 - Wasseratom

Die Grundform entstand aus der reduzierten Darstellung eines Wassermoleküls, das die Grundlage des Wetters überhaupt bildet. Zusätzlich wird das Wetter sowohl von der Sonne, als auch vom Mond und der Athmosphäre beeinflusst – auch diese Einflüsse sollen durch das Grunfelement dargestellt werden. Im ersten Entwicklungsschritt stellte sich heraus, dass die vollständige Darstellung des Wassermoleküls zu komplexe Formen generiert. Daraufhin dienten nur die Wasseratome des Moleküls als Grundform.

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ZAMG Drucksorten

Die Gestaltung des Briefpapiers für die ZAMG ist zurückhaltend, um nicht von den farbigen Identifikationselementen und dem Text abzulenken.
Auf der Vorderseite sind nur der Text, Adressdaten und ein Ideogramm zu sehen. Alle weiteren Elemente befinden sich auf der Rückseite des Bogens und sind teilweise durchscheinend. Einerseits sind dies das Typogramm »ZAMG« und die Abkürzungen der Himmelsrichtungen (N, O, S, W), die das Identifikationselement vervollständigen und andererseits die Farben mit den zugehörigen Temperaturen, die eine Entschlüsselung der Farbgebung ermöglichen sollen. Die Farben markieren gleichzeitig die Falt- und Lochmarken. Im unteren Bereich der Rückseite gibt es auch noch piktogrammhafte Darstellungen, die Aufschluss über das System zwischen Wetterdaten und Grafik geben.

Drucksorten Drucksorten vorneDrucksorten hinten BriefkopfBriefpapier hinten

Die klare Typografie verweist auf genormte Schriften, wie sie bei Karten, oder Plänen zu finden sind, besitzt aber, im Gegensatz zu ISO genormten Schriften, einen etwas wärmeren Charakter.
Nachdem es nicht möglich ist, alle Wettersituationen vorzudrucken und immer das »richtige« Blatt auszuwählen, ist das Identifikationselement im Dokument verknüpft und wird beim Absenden des Druckauftrags aktualisiert, sodass immer der aktuelle Wetterzustand gedruckt wird. Diese Technik wird »Print-On-Demand« genannt.
Die Empfängerin bzw. der Empfänger kann bei Erhalt der Nachricht somit erkennen, welche Wetterbedingungen zum Zeitpunkt des Drucks aktuell waren.

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ZAMG Generator

Das Herzstück der Umsetzung und der Identität für die ZAMG ist der Logogenerator. Er bietet neben den schon erwähnten Funktionen der eigenständigen Eingabe von Daten auch die Möglichkeit, das aktuelle Element zu speichern und sich über die Hilfe alle nötigen Hintergrundinformationen über das System anzeigen zu lassen. Wichtig für die Darstellung der aktuellen Visualisierung, ist eine Verbindung mit dem Internet.
Zum Generator

Generator LegendeGenerator Eingabefeld Wettererscheinungen SymboleIdentifikationselement mit Wettererscheinung

Zusätzlich kann bei der Eingabe individueller Daten auch eine Wettererscheinung (z.B.: Regen, Schnee, Hagel, …) ausgewählt werden. Dadurch wird das zur Erscheinung passende Symbol in den Ausgangspunkt des Identifikationselement geladen. Insgesamt gibt es 36 Wettererscheinungen aus denen ausgewählt werden kann.

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DID - dynamische Identitäten und Informationsdesign

Aus den Recherchen ging neben der Frage, was Information ist, vor allem die Frage nach Kriterien des Informationsdesign hervor. Das heißt, dass zu klären ist, welche Umstände beachtet werden müssen, um mit Gestaltung Information zu generieren oder zu transformieren. Nach der Klärung der Umstände werden die kritischen Momente, Grenzen und Möglichkeiten ergründet, mit Hilfe derer bei der Datenvisualisierung und beim Informationsdesign gearbeitet werden kann.
Die Forschungsfrage für die Untersuchung lautet:

Die Arbeit als PDF downloaden: DID - dynamische Identitäten und Informationsdesign [did_web.pdf

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Der Begriff »Information« bietet die Grundlage der gesamten Arbeit. Anhand des Versuchs einer Begriffsklärung, die sich von den Anfängen des technischen Informationsbegriff um Claude E. Shannon über die offene Kritik Janichs am Verschwinden des philosophischen Informationsbegriffs erstreckt, und dem Erfassen informationstheoretischer Konzepte, erschließt sich eine Basis, auf der speziell im Bezug auf Gestaltung weiter gearbeitet werden kann. Die methodischen Konzepte zur Ästhetisierung von Nachrichten und die Erarbeitung von Wissen über die informationelle Aufnahmekapazität von Individuen nach Abraham A. Moles, zeigen schon erste Anhaltspunkte für eine grafische Umsetzung. Weiters zeigt sich die interessante geschichtliche Entwicklung von Design ­— im Speziellen des Informationsdesign — als wichtige Grundlage für das Verständnis über die Kreation von Datenvisualisierungen und Informationsgrafiken. Der funktional- istische Ansatz und die reduzierte Darstellung begleiteten die Bestrebungen nach einer internationalen Bildsprache von Otto Neurath und seinen grafischen Mitarbeitern um Gerd Arntz genauso, wie die wegweisenden Thesen, Analysen und Umsetzungsbeispiele von statistischen Grafiken Edward R. Tuftes. Nach der Darstellung aktueller Datenvisualisierungen, welche die neuen technischen Möglichkeiten von Interaktivität und Bewegung zeigen, werden in der Beantwortung der Forschungsfrage kritische Momenten und Grenzen der Datenvisualisierung und des Informationsdesign aufgezeigt.

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